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topicnews · September 27, 2024

Apple Watch 10 im Sport-Test

Apple Watch 10 im Sport-Test

Zu ihrem 10-jährigen Jubiläum hat Apples Smartwatch ein interessantes Neudesign erhalten. Die Apple Watch Series 10 erinnert in Größe und Features jetzt mehr an die teurere Apple Watch Ultra, welche 2024 selbst – außer einer neuen Farbe – kein Update bekommen hat und sich immer noch hauptsächlich an Outdoor-, Wasser- und Extremsportler richtet. Abgesehen vom Aussehen fallen die Änderungen der “normalen” Apple Watch allerdings nicht groß aus. Wir zeigen, welche Neuerungen es gibt und sagen, welche wichtigen Sport- und Gesundheitsfeatures die Apple Watch Series 10 zu bieten hat und ob und für wen sich ein Upgrade lohnt. Plus: ein ausführlicher Sporttest beim Laufen, Radfahren, Schwimmen und Workout.

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Die Apple Watch Series 10 erinnert in Größe und Features jetzt mehr an die teurere Apple Watch Ultra

Was ist neu bei der Apple Watch Series 10?

Erstmals seit Modell 7 hat Apple das Design geändert. Auch wenn die Grundform beibehalten wurde, ist die Uhr dünner und leichter geworden. Das größere 46-Millimeter-Modell aus Alu ist zirka 10 Prozent schmaler und 20 Prozent leichter gegenüber dem 45-Millimeter-Vorjahresmodell. Am meisten fällt das größere Display auf. Dank dünnerer Ränder ist der Bildschirm sogar ein klein wenig größer als bei der Apple Watch Ultra. Er lässt sich dadurch besser ablesen, und dank der neuen LTPO3-Technologie auch aus einem schrägen Blickwinkel – selbst bei hellem Sonnenschein –, obwohl es mit 2.000 Nits genauso hell ist wie das Vorgängermodell. Das kann u.a. beim Sport ganz praktisch sein, insbesondere beim Radfahren, wenn man die Uhr am Handgelenk und nicht am Lenker trägt. Auch neu: Im Always-on-Modus aktualisiert sich das neue Display jetzt einmal pro Sekunde (statt 1-mal pro Minute), ohne mehr Energie zu verbrauchen. Folge: Auch bei nicht aktiviertem Display bewegt sich der Sekundenzeiger.

Das Display der Apple Watch 10 (links) ist sogar ein wenig größer als das der Apple Watch Ultra

Marco Demuth

Das Display der Apple Watch 10 (links) ist sogar ein wenig größer als das der Apple Watch Ultra

Bei den Funktionen gibt es wenig Neues: Die Apple Watch 10 bietet alle Fitness- und Gesundheitsfeatures des Vorgängers, Herzfrequenz und GPS sind quasi identisch zur Series 9. Mehr Genauigkeit bietet mit Dual-GPS lediglich die Ultra-Version der Apple Watch. Von dieser bekommt die Series 10 aber ein wichtiges Feature aus dem Wassersport. Wie die Ultra kann sie nun die Wassertemperatur und -Tiefe erkennen, allerdings nur bis zu 6 Meter (bis zu 40 Meter bei der Apple Watch Ultra 2). Das ist nicht nur fürs Schnorcheln im Urlaub interessant, auch beim Schwimmtraining wird jetzt zusätzlich die Wassertemperatur getrackt.

Zusätzlich wurden die Lautsprecher überarbeitet (sie sollen 30 % kleiner sein), mit denen ich nun Musik und Podcasts auch ohne Kopfhörer direkt über die Uhr hören kann. Hier sollte man aber keine Wunder erwarten. Der Sound ist zwar einigermaßen laut, aber nicht sehr ausgewogen.

Für Menschen, die häufig mit der Watch unterwegs telefonieren, gibt es auch eine Verbesserung: Die Apple Watch 10 kann Hintergrundgeräusche besser ausblenden und Stimmen hervorheben. Auch das Chipset in der Uhr soll schneller sein. Allerdings ist mangelnde Geschwindigkeit für mich und vermutlich die meisten Nutzer:innen nie ein Apple-Watch-Problem gewesen.

Die Apple Watch 10 (rechts) ist fast 10 % schmaler als die Series 9 (links)

Marco Demuth

Die Apple Watch 10 (rechts) ist fast 10 % schmaler als die Series 9 (links)

Welche Neuerungen bringt die Software WatchOS 11?

Die wichtigsten neuen Features bekommen alle Apple Watches (ab Series 7 bzw. SE (2. Generation), mit iPhone XS oder neuer) über die neue Betriebssoftware WatchOS 11, die es als Update zum Download gibt. Das ist neu:

Die Apple Watch kann jetzt nächtliche Atemaussetzer erfassen

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Die Apple Watch kann jetzt nächtliche Atemaussetzer erfassen

  • Erkennung von Schlafapnoe: Die Apple Watch kann jetzt nächtliche Atemaussetzer erfassen (betrifft Series 9, 10 und Apple Watch Ultra 2). Offenbar leiden weltweit rund eine Milliarde Menschen unter diesen Atemstörungen im Schlaf. Testen konnte ich das noch nicht, da die Uhr Daten von mindestens 10 Nächten innerhalb von 30 Tagen dafür braucht. Wird eine Schlafapnoe erkannt, rät die Uhr, ärztliche Hilfe einzuholen.
  • Trainingsbelastung: In der Aktivitäts-App wird jetzt meine Trainingsbelastung angezeigt. Dadurch kann ich meine Workouts miteinander vergleichen, um meine tägliche Belastung besser zu bewerten. Die Uhr schlägt nach einem Kardiotraining automatisch eine Belastungseinschätzung auf eine Skala von 1 bis 10 vor, die auf Dauer, Puls und Alter basiert. Halte ich den Vorschlag für nicht passend, kann ich den auch ändern. Nach 4 Wochen wird eine persönliche Auslastung errechnet, welche die einzelnen Workouts in Bezug zu meiner 7-Tage und Monats-Trainingsbelastung setzt.
  • Nutzerinnen können in der Health-App jetzt eine Schwangerschaft eintragen und wichtige Vitaldaten tracken.
  • Vitalwerte-App: Eine neue App “Vitalzeichen” bündelt jetzt alle Gesundheitswerte wie Schlaf, Atemfrequenz, Herzfrequenz, Blutsauerstoff und Temperatur am Handgelenk.
  • Gezeiten-App: Gibt Gezeitendaten für mehr als 115.000 Strände und 5.000 Surf-Spots weltweit.
  • Der Smart-Stapel auf dem Sperrbildschirm zeigt jetzt diverse Widgets mit Live-Aktivitäten, wie Trainingsdaten oder Musik.
Die Apple Watch 10 kann jetzt die Trainingsbelastung sowie Wassertemperatur und -Tiefe erkennen

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Die Apple Watch 10 kann jetzt die Trainingsbelastung sowie Wassertemperatur und -Tiefe erkennen

Wie lange hält der Akku bei der Apple Watch 10?

Immer noch nur 18 Stunden bzw. 1 Tag. Dass sich die Laufzeit gegenüber Modell nicht erhöht hat, wird am größeren Display liegen. Es gibt aber seit 2 Jahren einen Stromsparmodus, mit dem du die Laufzeit auf bis zu 36 Stunden strecken kannst. Bei einer Outdoor-Aktivität mit aktivierten GPS und Tracking hält der Akku etwa 7 Stunden durch. Immerhin: Die Apple Watch 10 lässt sich schneller laden: in 30 Minuten auf etwa 80 %.

Welche Modelle der Apple Watch 10 wird es geben?

Es wird die Apple Watch 10 in den Größen 42 mm und 46 mm geben. Die Aluminiumversion in 3 Farben (Schwarz, Silber, Rosé), das Titangehäuse (löst die Edelstahlversion ab) in Natur, Schiefer und Gold).

Hier der ausführliche Sport- und Fitnesstest der Apple Watch 10:

Die Apple Watch 10 im Sporttest

Seit vielen Jahren ist Apples Smartwatch eine ausgezeichnete Alternative zu klassischen Sportuhren und Fitness-Trackern, wie etwa von Polar oder Garmin. Neben den typischen Smartwatch-Funktionen kannst du mit der Apple Watch beispielsweise dein Lauf-, Bike- oder auch Schwimmtraining sowie Yoga-Sessions und Workouts aller Art protokollieren und auswerten. Wir haben die Apple Watch Series 10 1 Woche getestet und sagen dir, was sie für Sportler bringt.

Was sind die wichtigsten Funktionen für Sportler?

Auch wenn es keine neuen Sportsensoren gibt, für Sportler ist die Uhr seit vielen Jahren eine Top-Wahl: Die Apple Watch ist wasser- und staubdicht (nach der ISO-Norm 22810:2010, und damit auch für Tauchgänge zertifiziert), besitzt integriertes GPS und ein Höhenbarometer. Heißt: Du kannst damit schwimmen gehen oder ohne iPhone Lauf- und Traillaufstrecken aufzeichnen. Der optische Herzfrequenzmesser zeichnet den Puls am Handgelenk auf, trifft Aussagen zur Trainingsbelastung oder empfiehlt Erholungszeiten nach einem Workout. Über die Trainings-App lassen sich Workouts (über 90) schnell starten (nach Zielen oder freie Trainings). Per Linkswisch ist die Musiksteuerung in Apples Trainings-App integriert (Hier gibt’s Apples Airpods Pro 2 im Sport-Test). Und mit Drittanbieter-Apps kannst du auch Snowboarden oder Skifahren tracken. Die Uhr erkennt automatisch Liftanlagen und Abfahrten. Beim Sprinten werden auch Tartanbahnen automatisch erkannt.

Läufer profitieren von vielen Trainingsinfos und -auswertungen​

Marco Demuth

Läufer profitieren von vielen Trainingsinfos und -auswertungen​

1. Dein Training wird automatisch erkannt

Die Apple Watch erkennt nach etwa 10 Minuten automatisch, dass du ein Training gestartet hast. Und zwar nicht nur Anfang und Ende, sondern auch die Sportart. Heißt: Wer vergisst, den Startbutton zu drücken, kann seine Laufeinheit nach einer Erinnerung trotzdem tracken. Die automatische Workouterkennung gibt’s fürs Laufen, Wandern, Schwimmen, Rudern und Radfahren. Im Test hat das tatsächlich zuverlässig funktioniert. Wenn die Uhr eine abfallende Herzfrequenz feststellt, erinnert sie daran, das Training zu beenden. Während eines Triathlon-Trainings wechselt die Uhr sogar automatisch zwischen den Disziplinen.

2. Läufer profitieren von vielen Trainingsinfos und -auswertungen

Läufer bekomme zahlreiche Infos: Neben den 5 Hauptwerten sehe ich beim Wisch nach unten jetzt mehrere zusätzliche Screens, z.B. mit meinen Herzfrequenzzonen. Auf Wunsch kann ich mir live Schrittlänge, Bodenkontaktzeit, vertikale Oszillation, Höhe und Leistung anzeigen lassen. Beim Laufen misst die Uhr Schrittfrequenz (ganz entscheidend für schnelles und gesundes Laufen). Plus: wie schnell du auf dem letzten Kilometer warst (Rolling Pace). Zudem gibt es Pace-Alarme. Das bedeutet, die Uhr warnt, wenn ich mich außerhalb meiner Pace bewege und vibriert unterschiedlich, je nachdem, ob ich zu schnell oder zu langsam laufe. Das Gleiche funktioniert auch mit Herzfrequenzbereichen.

3. Die Apple Watch schätzt deine Fitness

Die Apple Watch enthält eine Einschätzung der persönlichen Ausdauer, von Apple Cardiofitness genannt. Die cardiorespiratorische Fitness wird über den VO2-max-Wert ermittelt, welcher mittels Herzsensor, GPS und Beschleunigungssensor während getrackter Ausdauer-Workouts gemessen wird. Dieser Wert gibt an, wie groß die maximale Sauerstoffmenge ist, die der Körper bei Ausbelastung pro Minute verwerten kann. Optimal also, um die Ausdauerleistungsfähigkeit und damit einen Teil der Gesamt-Fitness zu ermitteln. Eine geringe Cardiofitness sollte dich motivieren, mehr zu trainieren. Radfahrer können mit der Uhr (wenn sie Leistungsmesser und Herzfrequenzsensor verwenden) automatisch ihre funktionelle Schwellenleistung (FTP=Functional Threshold Power) errechnen. Damit lassen sich die individuellen Leistungszonen fürs Radfahren festlegen. Plus: Mit WatchOS 11 wird auch die Trainingsbelastung getrackt und kann zur Einschätzung des Trainingsfortschritts unterstützen.

4. Die Apple Watch kennt viele Sportarten

Für über 90 Trainings gibt es eigene Tracking-Algorithmen, sodass die Auswertung (Kalorien, Höhenmeter, etc.) viel genauer ist.

5. Auch Hiker und Trailrunner profitieren

Die Kompass-App bietet die Option, Wegpunkte zu markieren und sich zu diesen zurücknavigieren zu lassen. Die Funktion aktiviert sich automatisch, wenn es keine Netzverbindungen mehr gibt. Über die Apple-Karten-App kann ich Kartenmaterial (auch einige mit topografischen Daten) herunterladen, was ich in der Karten-Watch-App nutzen kann. An die topografischen Karten-Services von andere Outdoor-Uhren etwa der Garmin Epix oder Fenix kommt das aber nicht ran.

Kann die Apple Watch mich trainieren?

Leider bietet Apple – trotz aller gesammelten Fitnessdaten inklusive Trainingsbelastung und Auswertungen – immer noch keine eigenen Trainingspläne oder eine Form des Fitness-Coachings an. Immerhin können Drittanbieter über eine neue Schnittstelle jetzt Trainingsdaten an die Trainings-App der Apple Watch senden.

Plus: Es gibt Online-Workouts mit Apples Abobezahldienst Fitness+: Über die Apple Watch und ein weiteres Display (iPhone, iPad, Apple TV) kann ich Apples hauseigenes Online-Gym nutzen. Fitness+ bietet unzählige Trainingsvideos (hier im Test), in denen die Trainingsdaten und das Tracking der Apple Watch (Puls, Kalorien, Zeit) direkt einfließen.

Ist die Apple Watch Series 10 nun tatsächlich eine gelungene Sportuhr? Taugt sie als Alternative zu Fitness-Trackern und Sportuhren von etwa Polar oder Garmin? Wir haben den Test gemacht.

Das müssen Läufer bei der Apple Watch 10 beachten

Mit eingebautem GPS-Chip und barometrischem Höhenmesser kannst du mit der Apple Watch ohne iPhone laufen gehen und trotzdem deine Joggingstrecke aufzeichnen. Das funktioniert etwa mit der Apple-eigenen Trainings-App, der Nike+-Run Club-App oder Apps wie Strava. Mit Apples Trainings-App kannst du Ziele festlegen (Strecke, Zeit, Kalorien, Pace) oder einfach loslaufen. Hilfreich: Pace-Hinweise (ich lege fest, in welcher Zeit ich 1 Kilometer laufen will) – die Uhr warnt dann, wenn ich zu langsam oder schnell laufe. Allerdings geht’s nicht langsamer als 7:30 Minuten pro Kilometer. Das Ganze funktioniert auch mit Herzfrequenzbereichen. Ich kann auch gegen meine Bestzeiten live antreten.

Auf dem Display sehe ich alle nötigen Daten: Die App zeigt Puls, aktuelle Pace, Durchschnitts-Pace, die Pace auf dem letzten Kilometer, Trittfrequenz, Zeit, Kalorien, Höhenmeter, Strecke, Leistung, Bodenkontakt, Schrittlänge, vertikale Oszillation, Herzfrequenzbereiche, Split- und Segment-Daten, Höhe und Aktivitätsziele an. Auf den einzelnen, untereinander angeordneten Displays kann ich bis zu 5 Datenfelder frei belegen. Hier sollte jeder Läufer die ideale Kombination finden. Zudem errechnet die Apple Watch, wie andere Uhren auch, die sogenannte Running Power, eure Leistung (in Watt), die ihr benötigt, um voranzukommen. Auch wenn der Wert zwischen den einzelnen Herstellern nicht identisch ist, kann ich zumindest beim Laufen sehen, wie konstant ich laufe und meinen Trainingsfortschritt damit kontrollieren.

Obwohl die Uhr nicht anzeigt, ob eine GPS-Verbindung besteht, stimmt die gelaufene Strecke in der Auswertung jedes Mal genau. Bei ungenauem GPS-Signal rechnet die Uhr offenbar hoch – und zeigt nachher auf der Karte (wie andere Uhren auch) nicht exakt die gelaufene Route. Auch hat die Apple Watch die Tendenz, bei Abzweigungen die Ecken “abzurunden”, was aber keinen Einfluss auf die Gesamtstrecke hat. Starten kann ich einen Lauf übers Display, den Sprachassistenten oder, falls ich es vergesse, fragt mich die Uhr durch die automatische Trainingserkennung nach 5 bis 10 Minuten, ob ich das Training nicht tracken will.

Wir hatten die Uhr 1 Woche im Test mit mehreren 5 bis 10-Kilometer-Läufen. Ergebnis: Wenn das Armband eng anliegt, ist der Herzfrequenzsensor sehr zuverlässig. Aussetzer konnte ich nicht feststellen. Im Direktvergleich mit einer Pulsuhr plus Brustgurt war die Herzfrequenz nahezu identisch. Die Pulsmessung am Handgelenk hat aber Nachteile: Beim Intervalltraining oder schnellen Sprints ist sie nicht zuverlässig. Abhilfe: Du kannst die Apple Watch direkt mit einem Bluetooth-Brustgurt, beispielsweise dem Polar H10 koppeln. Der optische Sensor unten am Gehäuse schaltet sich dann automatisch ab und die Uhr trackt die Herzfrequenz des Gurts. Das hat im Test hervorragend funktioniert.

Die automatische Trainingserkennung funktioniert gut. Die Daten, die hier verwendet werden, stimmen am Ende tatsächlich. Beim Vergleichstest mit einer Polar-Uhr passten Zeit und Strecke exakt. Gut: Der Pace-Alarm gibt Vibrationshinweise ans Handgelenk. Und die App pausiert das Training automatisch, wenn ich zum Beispiel an einer Ampel warte. Der Akku hält im GPS-Betrieb etwa 6 bis 7 Stunden durch. Das reicht sogar für einen Marathon. Eine ausführliche Auswertung der Läufe gibt’s in der Fitness-App auf dem iPhone. Diese Daten lassen sich zum Teil auch auf andere Plattformen exportieren, zum Beispiel zu Strava.

  • Vorteile: Für Läufer ist die Apple Watch 10 eine sehr gute Wahl, vielleicht nicht die beste. Einsteiger und Freizeitläufer, die der hohe Preis nicht abschreckt, bekommen zu den Smartwatch-Features einen sehr guten Lauftracker mit vielen Zusatzfunktionen, etwa einer Auswertung der Trainingsbelastung. Top: Das große, helle Display ist sehr einfach abzulesen.
  • Nachteile: Ambitionierte Läufer werden individuellen Datenexport zu ihrer präferierten Trainingsplattform vermissen. Das Always-on-Display bringt nur Mehrwert mit Apples Trainings-App. Trainingsempfehlungen oder sogar -pläne gibt es nicht. Und: Der Akku hält nicht sehr lange durch.

Gibt es noch die Apple Watch Nike+?

Eine spezielle Nike-Sonderedition der Apple Watch wird nicht mehr angeboten. Es gibt aber weiterhin besondere Nike-Ziffernblätter und von der Sportmarke designte Armbänder.

Ist die Apple Watch eine Alternative für Radfahrer?

Die Uhr zeichnet zuverlässig Dauer, Tempo, Durchschnittstempo, Herzfrequenz, Strecke und Kalorien aufgezeichnet (maximal 5 werden angezeigt). Sogar Höhenmeter werden getrackt. Radfahren wird sogar automatisch erkannt. Das iPhone kann ich zu Hause lassen. Top: Mit WatchOS 10 spiegelt das am Rad montierte iPhone die Daten der Watch und wird damit zu einer Art Bike-Computer. Kartendaten gibt es auf dem Display beim Aufzeichnen nicht – und damit auch kein Routing.

Auch kann ich Bluetooth-Sensoren für Trittfrequenz und Leistung direkt mit der Uhr koppeln. Verwende ich beide Sensoren, schätzt die Uhr auch meine funktionelle Schwellenleistung (FTP=Functional Threshold Power). Daraus ergeben sich meine individuellen Leistungszonen fürs Radfahrtraining. Die Uhr pausiert das Training automatisch, wenn ich mal an einer Ampel stehe. Pluspunkt: Die Apple Watch erkennt Radstürze automatisch. Das Telefon setzt dann nach einem Sturz automatisch einen Notruf ab, wenn ich nicht eingreife.

Das am Rad montierte iPhone spiegelt die Daten der Apple Watch und wird damit zu einer Art Bike-Computer

Marco Demuth

Das am Rad montierte iPhone spiegelt die Daten der Apple Watch und wird damit zu einer Art Bike-Computer

  • Vorteile: Die Uhr zeigt, speichert und wertet die wichtigsten Daten aus (sogar Höhenmeter).
  • Nachteile: Die Apple Watch kann unter anderem beim Routing Geräte von Garmin & Co. nicht komplett ersetzen.

Ist die Apple Watch ein zuverlässiger Schwimmtracker?

Die Apple Watch ist wasserdicht (50 Meter), funktioniert im Becken und auch im Freiwasser. Fürs Bahnschwimmen gibt man nur die Bahnlänge ein, der Bewegungssensor erkennt dann automatisch die Wende. Im Test funktionierte das tatsächlich einigermaßen zuverlässig (+- 1 Bahnlänge). Das Tracking wird genauer, wenn man die Watch häufiger nutzt. Gemessen wird die Gesamtstrecke, Intervalldistanz, Runden, der Kalorienverbrauch, durchschnittliche Pace des Trainings sowie die Pace für einzelne Bahnen, die Anzahl der Schwimmzüge, einschließlich Anzahl der Schwimmzüge pro Bahn. Plus: Auch die Wassertemperatur wird aufgezeichnet.

Im Schwimmmodus ist der Touchscreen blockiert. Entsperrt man diesen wieder, bläst ein Ton automatisch das Wasser aus den Lautsprechern. Pluspunkt: Die Uhr erkennt auch das Schwimmen mit Kickboard als eigene Disziplin – ganz automatisch.

Sehr gut: Das Display bleibt an. Heißt: Beim Schwimmen kann ich jetzt jederzeit einen kurzen Blick auf den Fortschritt der Trainingseinheit werfen.

  • Vorteile: Die Apple Watch 10 funktioniert im Wasser zuverlässig (selbst die Herzfrequenzmessung). Da ich sogar Werte zum Trainingsfortschritt erhalte (Armzüge pro Bahn, Swolf-Wert = Zeit und Anzahl an Zügen, die ein Schwimmer für eine Bahn benötigt) ist sie fürs zielorientierte Schwimmtraining durchaus geeignet. Es gibt sogar einen Multisport-Modus. Triathleten können also von der Schwimmeinheit direkt zum Radfahren oder Laufen wechseln – das geschieht ganz automatisch. Sogar die Wechselzeiten werden erfasst. Die Auswertungen in der Smartphone-App sind gut. Plus: Die Uhr erkennt sogar den Schwimmstil.
  • Nachteile: keine.

Funktioniert ein Workout mit der Apple Watch 10?

Die Apple Watch kann Krafttrainingssession nicht wirklich tracken, obwohl es die Trainingsart “Krafttraining” gibt. Hiermit kann ich die Trainingszeit und die Herzfrequenz aufzeichnen. Letzteres funktioniert auch bei Intervalltrainings sehr zuverlässig. Die Kalorienwerte werden hochgerechnet. Sinnvoller ist ein Tracking bei Ausdauer-Geräten, wie Crosstrainer, Rudergerät, Stepper und Laufband. Bewegungen, Wiederholungen und Pausen registriert die Uhr nicht.

Wer Apples Abodienst Fitness+ nutzt, bekommt seine Fitness-Daten (etwa Puls, Kalorien, Zeit oder Intensität) beim Online-Workout von der Uhr direkt auf dem Bildschirm angezeigt.

Workout-Fazit: Workout-Apps sind hilfreich für Trainingseinsteiger und Menschen, die zu Hause trainieren. Sie ersetzen aber weder einen individuellen Trainingsplan noch das Feedback eines Trainers.

Welche Gesundheitsfunktionen hat die Apple Watch Series 10?

Die Gesundheits-Features sind nahezu identisch mit dem Vorgängermodell:

  • Die Apple Watch (ab Series 6) kann den Sauerstoffgehalt im Blut messen, mit einem so genannten Pulsoxymeter. Das dauert 15 Sekunden und soll frühzeitig auf einen Sauerstoffmangel hinweisen. Eine Interpretation des Wertes gibt Apple nicht. Mit der Sauerstoffsättigung lässt sich zum Beispiel Schlafapnoe erkennen. Aber auch Hochalpinsportler profitieren: So kann die Messung vor einer drohenden Höhenkrankheit bei Gebirgstouren warnen. Denn in der Höhe sinkt der Luftdruck, in der Atemluft ist weniger Sauerstoff. Der Körper muss das ausgleichen, aber das kann dauern. Selbst gut trainierte Bergsteiger können bei einem zu schnellen Aufstieg höhenkrank werden.
  • Neben der Messung der Sauerstoffsättigung im Blut hat die Apple Watch seit Modell 4 eine EKG-Funktion, die nach Herzrhythmusstörungen, insbesondere nach dem genannten Vorhofflimmern (AFib), sucht und seinen Benutzer warnt. Beim Vorhofflimmern ist der regelmäßige Herzschlag gestört. Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. Das ist zwar nicht lebensgefährlich, es drohen aber eventuell Blutgerinnsel und Schlaganfall. Die Uhr hat einen elektrischen Herzsensor auf der Unterseite der Uhr und einen weiteren auf der Oberseite der Krone, mit denen das EKG durchgeführt wird. Apple warnt allerdings, dass die Uhr keine Herzinfarkte oder Schlaganfälle erkennen kann und dass die Messungen keine Diagnose sind. Die Daten werden in der Health-App auf dem iPhone gespeichert, um sie – beispielsweise als PDF – mit deinem Arzt zu teilen.
  • Die Uhr warnt den Benutzer bei Unregelmäßigkeiten des Herzschlags. Zum Beispiel, wenn dem Herzfrequenzsensor im Ruhezustand Werte mit mehr als 120 oder weniger als 40 bis 50 Schlägen pro Minute auffallen.
  • Es gibt ein Schlaftracking, bei dem der Schlaf bewertet und ausgewertet wird – sogar mit Einschlaffunktion “Wind Down” und einem Protokoll zur Atemfrequenz. Schlafphasen werden auch erkannt.
  • Notruf bei Stürzen: Die Uhr identifiziert über Bewegungs- und Beschleunigungssensoren schwere Stürze, beispielsweise wenn man vom Rad fliegt, und setzt dann einen Notruf mit genauem Standort ab.
  • Über einen Beschleunigungssensor und ein Gyroskop werden Autounfälle erkannt. Die Uhr setzt beim Crash automatisch einen Notruf ab.
  • eine Hörgesundheit-App, die warnt, wenn der Umgebungslärm zu laut wird.
  • ein Tracker, mit dem Frauen ihren Menstruationszyklus aufzeichnen und vorhersagen können. Ein 2-facher Temperatursensor erlaubt nach gewisser Zeit auch eine genauere Eisprungprognose. Die Daten werden Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
  • ein internationaler Notruf: In mehr als 120 Ländern weltweit kannst du mit der LTE-Version der Uhr den internationalen Notruf wählen – ganz ohne iPhone oder Mobilfunktarif auf der Uhr.
  • Plus: Neu mit WatchOS 11 können die Series 9, Series 10 und Ultra Watch 2 Atemaussetzer bzw. Schlafapnoe erfassen

Was ist der Unterschied zur Apple Watch SE

Die Apple Watch SE (2. Generation) wurde 2022 vorgestellt und ist ein günstigeres Einsteigermodell. Ihr Prozessor ist nicht ganz so schnell, hat keine EKG-Funktion oder Blutsauerstoffmessung und kein Always-On-Display. Die Uhr ist aber wasserdicht und verfügt über eine Sturzerkennung – und sogar über die Unfallerkennung.

Die Apple Watch SE (2022) bekommt auch die automatische Unfallerkennung

Die Apple Watch SE (2022)

Lohnt sich der Umstieg auf die Apple Watch 10?

Wer bereits eine Apple Watch 8 oder 7 besitzt, braucht die Series 9 vermutlich nicht, denn außer den neuen Siri- und Double-Tap-Features und dem helleren Display sind die Uhren nahezu identisch. Für Besitzer der Apple Watch Series 5 und Series 6 lohnt sich ein Umstieg auch weniger, da die neue Uhr sich zu diesen Modellen hauptsächlich durch ein größeres und helleres Display unterscheidet. Auch Einsteiger, die ein wenig aufs Geld achten wollen und kein Always-on-Display benötigen, sind z.B. mit der Apple Watch SE besser beraten.

Fazit: super Tool für eine Menge Fitness- und Gesundheitsziele

Die Apple Watch ist weiterhin die populärste und meistverkaufte Smartwatch. Ist sie die ultimative Sportuhr? Sehr ambitionierte Sportler, wie Läufer, Biker oder Triathleten werden vermutlich einen anderen, speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Tracker vorziehen – vielleicht auch nur, weil die Akkulaufzeit der Apple Watch sehr begrenzt ist. Oder: Weil sie sich Trainingsempfehlungen wünschen. Aber: Die Apple Watch 10 bleibt ein bemerkenswerter Alleskönner unter den Smartwatches. Kein anderes Gadget deckt derzeit so viele Sportarten ab und bietet trotzdem so viele Auswertungsinfos und Messwerte. Insbesondere Läufer und Sporteinsteiger bekommen ein wertvolles Tool, um ihr Training zu planen, daran erinnert zu werden, zu tracken und auszuwerten.

Die Apple Watch Series 10 gibt es in 2 Größen: 42 Millimeter und 46 Millimeter.

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