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topicnews · October 12, 2024

Rekordkulisse für MMA-Spektakel: Eckerlin setzt sich die Käfig-Krone auf

Rekordkulisse für MMA-Spektakel: Eckerlin setzt sich die Käfig-Krone auf

Mit rund 60.000 Zuschauern stellt Oktagon 62 einen neuen Rekord auf. Der Deutsche Bank Park wird zur größten Bühne für Mixed Martial Arts. Und im letzten Kampf klärt sich die Frage: Wer wird im Käfig der “König von Deutschland”.

Das größte MMA-Event aller Zeiten soll klären, wer “König von Deutschland” wird. Der Höhepunkt bei Oktagon 62 im Frankfurter Deutsche Bank Park vor mehr als 59.000 Zuschauern war das Duell zwischen Lokalmatador Christian Eckerlin und Christian Jungwirth. Elf weitere Kämpfe heizten dem Publikum ordentlich ein.

Eine Mischung auf Jubel und Buhrufen begleitete Christian Jungwirth bei seinem “Auswärtsspiel” in Frankfurt. Dagegen hatten Christian Eckerlin als Frankfurter die Sympathien der Fans sicher. Das Duell der beiden populärsten MMA-Athleten Deutschlands sollte klären, wer sich künftig “König von Deutschland” nennen darf. “Jungwirth”- und “Eckerlin”-Sprechchöre tönten im Wechseln durch das Stadion. Der Frankfurter setzte vor allem auf sein Boxen in Runde eins. Kombinationen landeten zwar in der Deckung, aber Jungwirth hat vorerst außer wenigen Legkicks noch keine Ideen, wie er seinem Kontrahenten gefährlich werden kann. Erst nach gut drei Minuten konte auch Jungwirth bei den ersten Vorstößen ordentliche Treffer landen. Eins-Zwei-Schlagkombinationen waren aber für den Frankfurter immer wieder ein probates Mittel, das ihm letztlich die Runde einbrachte.

Was den Druck anging, hatte allerdings der Stuttgarter oft das Sagen, so auch in der zweiten Runde. Eckerlin wich gut aus, fing sich aber auch Treffer. Immer, wenn es brenzlig wurde, packte er den Jab aus. Das waren fast immer sichere Treffer, die Jungwirths Vorwärtsdrang ausbremsten. Zur Hälfte der Runde landeten beide Christians erstmals im Clinch. Ein Raunen ging durchs Stadion, weil beide mit wilden Schwingern ihren Gegner knapp verfehlten. Jungwirth hatte gute Momente in Runde zwei und brachte Eckerlin oft in Bedrängnis, allerdings nie, ohne sich Treffer einzufangen.

Dominierte über fünf Runden: Christian Eckerlin (r.).

Dominierte über fünf Runden: Christian Eckerlin (r.).

In der dritten Runde nutzte Eckerlin dann einen Clinch, um Jungwirth zu packen und zu Boden zu werfen. Hier kontrollierte der Frankfurter und versuchte, mit Ellbogenstößen Schaden anzurichten. Knapp eine Minute vor Rundenende kletterte Eckerlin auf den Rücken seines Gegners, dominierte auch aus dieser Position und stoppte alle Versuche des Stuttgarters aufzustehen. Nach Punkten lag Jungwirth deutlich hinten und er musste in den Championship Rounds mehr Risiko gehen. Mehr Kicks schien das Motto zu sein, doch das bedeutete auch, dass er immer öfter den Jab des Frankfurters zu spüren bekam. Nachdem Eckerlin dann erneut einen Takedown durchbrachte, sanken die Chancen Jungwirths erneut. Am Boden war der Frankfurter einfach der bessere Mann.

Dem Stuttgarter konnte eigentlich nur ein Lucky Punch helfen, um noch als Sieger aus dem Kampf zu gehen. Druck machte er auf jeden Fall, es fehlt aber das Überraschungsmoment. Und Eckerlin bestrafte die Einfallslosigkeit oft mit kurzen Schlagkombinationen, bevor er von seinem Gegner wegtänzelte. Ein weiterer Takedown durch den Frankfurter sollte letztlich dafür sorgen, dass am Ende klar war, wer der neue “König von Deutschland” ist. Eckerlin entschied letztlich alle fünf Runden für sich. Der Techniker bezwingt den unbeugsamen Kelten.

Ilbay legt los wie die Feuerwehr

Den Auftakt in Frankfurt machten allerdings der Kölner Deniz Ilbay und der Münchner Michael Deiga-Scheck im Federgewicht. Beide sind als explosive Striker bekannt und hatten bereits im Vorfeld ein Spektakel versprochen. Daran wollte sich der Deutsch-Brasilianer aber erstmal nicht halten. Deiga-Scheck wollte den Kampf nach kurzen Jabs direkt auf den Boden verlagern. Das gelang ihm zunächst auch. Über mehrere Minuten kontrollierte er den Kölner, ehe dieser sich wieder aufrichten und im Clinch die ersten harten Treffer landen konnte. Der ehemalige Boxer spielte dann seine Vorteile im Striking aus.

Ilbay (l.) hatte mit seinem Haken ein probates Mittel gefunden. Ilbay (l.) hatte mit seinem Haken ein probates Mittel gefunden.

Ilbay (l.) hatte mit seinem Haken ein probates Mittel gefunden.

(Foto: Oktagon)

Immer wieder landeten die Haken Ilbays in der Deckung Deiga-Schecks, einige Körpertreffer zeigten ihre Wirkung. Ein weiterer Haken war es dann, der dafür sorgte, dass Deiga-Scheck zu Boden ging. Ilbay setzte nach und der Ringrichter warf sich dazwischen, weil sich Deiga-Scheck am Boden zusammenkauerte. Der Kampf war entschieden, Ilbay der Sieger. “Der Respekt ist das Wichtige. Danach geben wir uns die Hand, trinken ein Bierchen und gehen zu unseren Familien”, sagte Ilbay nach seinem Sieg.

Nafuka spielt seinen Stärken aus

Im zweiten Kampf des Abends standen sich Arijan Topallaj aus Balingen und Hafeni Nafuka gegenüber. Zwei der größten deutschen Talente könnten in ihrem Stil nicht unterschiedlicher sein. Topallaj zeichnet sich durch gutes Striking aus, Nafuka ist am stärksten im Bodenkampf. Und genau das schien der Plan des Regensburgers zu sein. Er schnappte sich Topallaj und rang ihn zu Boden. Ohne echten Schaden zu verursachen, behielt der 21-Jährige hier die Kontrolle. Topallaj arbeitete meist von unten mit kurzen Schlägen. Erst als es dem Referee zu inaktiv wurde, trennte er die beiden Leichtgewichtkämpfer und ließ sie sich aufrichten. Im Stand verpasste Topallaj seinem Gegner erst einen Haken, dann einen Kniestoß. Allerdings waren da nur noch 10 Sekunden auf der Uhr.

Nafuka hat Topallaj fest im Griff! Nafuka hat Topallaj fest im Griff!

Nafuka hat Topallaj fest im Griff!

(Foto: Oktagon)

In Runde zwei das gleiche Bild: Topallaj ging nach vorn, trieb Nafuka vor sich her und landete einige gute Treffer. Unter einem wilden Schwinger tauchte der Regensburger ab und rang den Balinger erneut zu Boden. Erneut viel Kontrollzeit für Nafuka. Auch in Runde drei zog Nafuka seinen Gameplan eiskalt durch. Trotz Pfiffen aus dem Publikum machte er den Kampf für Topallaj besonders schwer, schnappte sich seinen sichtlich erschöpften Gegner wieder nach ein paar Sekunden und verlagerte das Geschehen auf den Boden. Dieses Mal streute er zumindest immer wieder kleine Schläge ein, um dem Referee keinen Grund zu geben, das Geschehen in den Stand zu verlagern. Bei den Punktrichtern lag Nafuka mit enorm viel Kontrollzeit vorn, der Regensburger war der Sieger.

Ein Schlag reicht und Langer geht zu Boden. Ein Schlag reicht und Langer geht zu Boden.

Ein Schlag reicht und Langer geht zu Boden.

(Foto: Oktagon)

Den nächsten Kampf bestritten Will Fleury und Pavol Langer im Halbschwergewicht. Und der wilde Ire ließ nichts anbrennen. Erst trieb er den Veteranen mit dem Spitznamen “Der slowakische Henker” vor sich her und arbeitete mit Kombinationen zum Körper und zum Kopf. Mit einem Jab bereitete er einen linken Haken vor, der dann voll am Kinn von Langer einschlug. Der 33-Jährige kippte nach vorne um, der Kampf war entschieden. Fleury forderte im Anschluss Champion Karlos Vemola heraus und dankte dem Publikum für die tolle Atmosphäre.

Es folgten die beiden Federgewichte Mohamed Machaev und der Brite James Hendin. Die beiden technisch hochversierten Fighter lieferten sich ein abwechslungsreiches Duell: Hendin versuchte den Kampf nach Schlagkombinationen auf den Boden zu verlagern, Machaev fing ihn aber oft mit knackigen Schlägen ab. Der Österreicher mit russischen Wurzeln war auch im Grappling überlegen, obwohl Hendin dort immer wieder sein Glück. Drei Runden biss sich der Brite die Zähne aus. Machaev sicherte sich letztlich einen souveränen, aber in dieser Form überraschenden Punktsieg.

Dalisda wird von Martin überrascht

Es folgte der Titelkampf im Strohgewicht der Frauen: Katharina Dalisda gegen Mallory Martin. Die Championesse aus Frankfurt ging als klare Favoritin in das Duell mit der Amerikanerin – und bei Dalisdas Einmarsch in die Halle wurde es zum ersten Mal so richtig laut. Dalisda eröffnete die erste Runde mit Eins-Zwei-Kombinationen, streute immer wieder Legkicks ein. Martin wartete auf Kontermöglichkeiten. Beide Kämpferinnen landeten aber immer nur leichte Treffer. Nach wenigen Minuten fand ein krachenden Jab Martins sein Ziel und schüttelte die Deutsche ordentlich durch. Im anschließenden Clinch brachte Dalisda ihre Gegnerin zu Boden, wehrte erst einen Aufgabegriff ab und machte in der Oberlage Druck. Nach Punkten ging die erste Runde aber an Martin. Mit einem besseren Distanzmanagement eröffnete Dalisda die zweite Runde, machte mehr Druck, auch wenn Martin gefährlich blieb. Es gab wieder leichte Treffer durch den Jab auf beiden Seiten.

Mallory Martin (r.) landete die besseren Treffer. Mallory Martin (r.) landete die besseren Treffer.

Mallory Martin (r.) landete die besseren Treffer.

(Foto: Oktagon)

In der dritten Runde mühte sich die Deutsche weiter, in den Vorwärtsgang zu schalten. Allerdings landete die Amerikanerin mit einer Kontergeraden wieder einen heftigen Treffer. Dalisda fand einfach nicht das Rezept, um Martin stärker in Bedrängnis zu bringen. In der folgenden Runde wollte die 32-Jährige aus Frankfurt ihr Grappling zum Einsatz bringen, clinchte mit Martin zwei Mal am Käfigzaun, doch die Amerikanerin befreite sich schnell. Dalisda landete dann überraschenderweise in einem Takedown von Martin und fand sich in der Unterlage wieder. Beide Kontrahentinnen tauschten kleinere Schläge aus, aber für die Deutsche endete die Runde in einer denkbar schlechten Situation.

Ab hier konnte nur noch ein Wunder dafür sorgen, dass Dalisda ihren Titel behält. Clever setzte Martin in den finalen fünf Minuten ihr Distanzmanagement ein. Zwei Minuten vor dem Ende gelang ihr erneut ein Takedown und Dalisda landete auf dem Rücken. Nach Punkten sicherte sich Martin letztlich souverän den Sieg – und wurde damit zum Stimmungskiller in Frankfurt. Der Titel von Dalisda war futsch.

Ein Talahon namens Max

Max Holzer düst auf dem E-Scooter in die Halle. Max Holzer düst auf dem E-Scooter in die Halle.

Max Holzer düst auf dem E-Scooter in die Halle.

Als Talahon mit Bauchtasche und Gucci-Mütze düste Max Holzer auf einem E-Scooter in den Deutsche Bank Park. Dazu lief “Verliebt in einen Talahon”. Das Publikum rastete völlig aus und jubelte frenetisch, sang munter mit. Dass Holzer aber nicht nur Show drauf hat, zeigte er umgehend. Er verpasste seinem Gegner Mo Trabelsi gleich zwei deftige Haken. Der 22-Jährige pinnte seinen Gegner am Cage fest, dann wechselte er in den Bodenkampf. Trabelsi mühte sich, seine Position verschlechterte sich aber sekündlich. Holzer dominierte, landete viele Schläge. Fast die gesamten fünf Minuten kontrollierte Holzer seinen Gegner, der es aber in die zweite Runde schaffte.

Auch in den zweiten fünf Minuten drückte der Hannoveraner aufs Tempo. Kurze Jabs leiteten einen Takedownversuch ein, der aber misslang. Trabelsi verlor aber dennoch das Gleichgewicht und verhalf Holzer erneut zur Top-Position. Der 22-Jährige drückte, arbeitete mit Ellbogenstößen, landete aber keine wirklich harten Treffer. Er kontrollierte Trabelsi nach Belieben, setzte einen gefährlichen Kimura-Armhebel an. Sein Gegner fand allerdings immer wieder einen Weg, um sich herauszudrehen. In der dritten Runde brauchte Holzer erneut nur Sekunden, um Trabelsi zu Boden zu werfen und ich in die Top-Position zu arbeiten. Auf seinem Gegner sitzend, feuerte er immer wieder Ellbogen und Schlagsalven, ehe der Referee genug gesehen hatte und dazwischenging. Holzer fuhr seinen neunten Sieg im neunten Kampf ein.

Mit Lazar Todev und Adam Palasz sollten zwei Schwergewichte folgen. Beide Gegner hatten sich bereits vor mehr als einem Jahr gegenübergestanden, damals siegte Todev nach Punkten. Der Stuttgarter hatte vor dem erneuten Aufeinandertreffen einen Knockout angekündigt – und hielt Wort. Schon in der zweiten Runde war es soweit. Todev langte kräftig zu und klingelte den Polen an. Der nahm am Käfigzaun die Deckung hoch und Todev legte nach. Als Palasz dann zu Boden ging, war der Kampf vorbei. Für den Bulgaren aus dem Schwabenland steht nun im Dezember ein Titelkampf gegen Hatef Moeil an.

Samsonidse dominiert Torres

BJJ-Schwarzgurt Samsonidse drückt zu - keine Chance für Torres. BJJ-Schwarzgurt Samsonidse drückt zu - keine Chance für Torres.

BJJ-Schwarzgurt Samsonidse drückt zu – keine Chance für Torres.

Der nächste Kampf fand im Federgewicht statt: Niko Samsonidse traf auf Daniel Torres. Der ehemalige KSW-Champion Torres musste einen Reichweitennachteil überbrücken. Bei einem seiner Vorstöße landete er gleich in einem harten Jab des Berliners und ging zu Boden. Samsonidse setzte nach und pinnte seinen Gegner am Boden fest. Über die Seitenkontrolle versuchte der Deutsche, Ellbogen und Schläge anzubringen. Aber Torres klammerte sich eng fest, gab seinenm Gegner kaum Raum dafür. Für den Referee war das letztlich zu wenig Aktivität von beiden Fightern, der Kampf ging für die letzten Sekunden im Stand weiter.

Auch in Runde zwei war Samsonidse der intelligentere Kämpfer. Einen Kick des Brasilianers fing er ab und hebelte seinen Gegner aus. Erneut war der 29-Jährige obenauf. Der Schwarzgurt im Brazilian Jiu-Jitsu arbeitete sich langsam aber stetig in eine bessere Situation, ehe er den Rücken Torres’ erobert hatte. Dort setzte er zum Rear Naked Choke an. Der Brasilianer klopfte umgehend ab.

Cogas unnachgiebiges Knie

Den folgenden Kampf bestreiten Antun Racic und der Frankfurter Max Coga im Leichtgewicht. Für den Gastronomen aus dem Bahnhofsviertel war es das zweite Duell mit dem Kroaten. Der Einmarsch im Stadion in seiner Heimatstadt hatte es auf jeden Fall in sich. Zu Freed from Desire tanzte und feierte die Menge. Der Kampf begann dagegen eher nüchtern, ein Abtasten beider Kämpfer bestimmte die ersten Minuten. Der deutlich kleinere Racic versuchte immer wieder mit Vorstößen und wilden Schwingern zum Erfolg zu kommen, Coga arbeitete mit dem Jab. Echte Highlights gab es nicht, dafür viel Spannung, wer die ersten Wirkungstreffer landen würde. Auf den Punktzetteln der Juroren sehen zwei den Frankfurter nach einer Runde vorne, eine wertete zu Gunsten Racics.

Druck machte aber vor allem Coga, der aus der Ringmitte agierte. Nun streute er zum Jab auch noch Legkicks ein, trieb den Kroaten vor sich her, der aber auszuweichen wusste. Letztlich war es ein Kniestoß, der durch die Deckung des Kroaten ging und diesen sofort zu Boden – der Kampf war vorbei.

And new…

Es folgte der Kampf um den Titel im Mittelgewicht. Herausforderer Kerim Engizek aus Düsseldorf traf auf Champion Patrik Kincl. Die letzte Niederlage des türkischen Herausforderers lag schon über zehn Jahre zurück und dennoch sollte Kincl eine Herausforderung für den 32-Jährigen werden. Der taktisch klug agierende Kincl vermied es zu Beginn in den direkten Schlagabtausch mit Engizek zu gehen. Der Fighter aus dem Düsseldorfer UFD Gym bearbeitete den Tschechen mit Kicks zum Vorderbein und wollte ihm so die Agilität nehmen. Im Striking hatte Engizek auch die besseren Momente auf seiner Seite. Die rechte Gerade stellte sich als effektiv heraus, auch wenn Kincl mit Kontern stets gefährlich blieb.

In der zweiten Runde bestimmte der Herausforderer weiter das Tempo, ein Legkicks Kincls brachte den Türken aber ins Straucheln. Allerdings nur für einen kurzen Moment. Die Initiative lag klar aufseiten Engizeks, der zu mehr und variantenreicheren Kombinationen aus Schlägen und Tritten ansetzte. Kincl konnte allerdings meistens ausweichen. Nach den ersten beiden Runden lag Engizek bei den Punktrichtern vorne. Die dritte Runde eröffnete er dann mit weiteren Legkicks. Auch Kincl wirkte deutlich langsamer und war gefühlt stetig in der Defensive. Der Tscheche hatte bis dato keinen Takedownversuch angesetzt und gleich beim ersten Anlauf scheiterte er. Stattdessen fing er sich fast einen Kniestoß des Türken ein. Plötzlich setzte Engizek sogar zum Takedown an und brachte Kincl zu Boden, doch der Champion richtete sich schnell wieder auf.

In Runde vier gelang Kincl dann zumindest ein Klammergriff um die Hüfte des Herausforderers. Er drückte Engizek zwar zu Boden, doch unter Sprechchören richtete sich der 32-Jährige auf, auch wenn der Champion nicht locker ließ. Kincl arbeitete stetig weiter und verbesserte seine Position am Boden, nutzte aus der Seitenkontrolllage, um Aufgabegriffe anzusetzen, doch Engizek wehrte alles ab. Zumindest auf den Punktzetteln hatte Kincl nun etwas aufgeholt. Noch nie hatte der Düsseldorfer die vierte und fünfte Runde in seiner Karriere erlebt, in den finalen fünf Minuten wirkte er aber frischer als Champion Kincl. Vor allem, weil das Striking stets gefährlich bliebt und die Kombinationen aus Kicks und Schlägen dem Tschechen ordentlich beschäftigten. Von Kincl kam nichts mehr. Nach Punkten und einer herausragenden Leistung eroberte Engizek damit den Titel im Mittelgewicht.